Bretzelsonndeg - eine Brezel für die Liebe

Am Bretzelsonndeg, dem Brezelsonntag, bekommen Frauen dieses berühmte Gebäck aus Blätterteig mit Zuckerguss und Mandeln als Liebesbeweis geschenkt. Werden die Gefühle erwidert, schenken sie ihrem Liebsten an Ostern ein Ei. Ansonsten erhält er einen leeren Korb, Ursprung des Ausdrucks "De Kuerf kréien" - einen Korb kriegen. In Schaltjahren ist die Tradition umgekehrt.

Ein süßes "Ich liebe dich"

Der Bretzelsonndeg wird am 4. Sonntag der Fastenzeit gefeiert und beendet damit deren erste Hälfte. Dieses Datum sollte man sich unbedingt im Kalender notieren, denn es zu vergessen, kann verhängnisvolle Folgen für Beziehungen haben. Eben darum stehen vor allem Männer an diesem Sonntagmorgen vor den Konditoreien und Bäckereien Luxemburgs Schlange, um ihrer/ihrem Liebsten eine Zuckerbrezel zu schenken.

Tatsächlich verschenkt am Bretzelsonndeg ein Mann ganz traditionell eine dieser köstlichen Backwaren als Pfand seiner Zuneigung. Beruht dies auf Gegenseitigkeit, erhält er am Ostersonntag dann ein Ei. Hat es sich bei diesem Ei früher um ein Hühnerei gehandelt, so sind heute Schokoladeneier, manchmal mit leckeren Pralinen von luxemburgischen Konditormeistern gefüllt, äußerst beliebt. Im gegenteiligen Fall bekommt er einen leeren Korb, daher der typisch luxemburgische Ausdruck "De Kuerf kréien", was soviel heißt wie "einen Korb kriegen".

Aber aufgepasst bei dieser Ausnahme: in Schaltjahren verlangt die Tradition, dass die Frauen die Brezel verschenken!

Die Brezel ist eine luxemburgische Gebäckspezialität, die aus Blätterteig besteht und mit einer Zuckerglasur und Mandeln überzogen ist. Sie stellt die ineinander verschlungenen Arme von zwei Liebenden dar. Waren die Brezeln zunächst gesalzen, so ist heute vorwiegend die süße Version zu finden.

© Zineb Ruppert

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